Letzte Aktualisierung: 05.04.2023

Prostatakarzinom

SPL-01-001

Aktive Studien

Studieninformationen

Eine konfirmatorische, prospektive, offene, einarmige, Auswerter-verblindete, multizentrische Phase-3-Studie zur Beurteilung der diagnostischen Genauigkeit der mit Ferumoxtran-10-verstärkten Magnetresonanztomographie (MRT) und des unverstärkten MRTs in Bezug auf die Histopathologie bei neu diagnostizierten Patienten mit Prostatakrebs (PCA), für die eine radikale Prostatektomie (RP) mit erweiterter Beckenlymphknotensektion (ePLND) geplant ist.

Behandlungszentren im CIO

Düsseldorf


Köln


Ziele

Primäres Prüfziel

 1. Bestätigung, dass ein Ferrotran®-verstärktes MRT eine höhere Sensitivität in der Detektion von normalgroßen pelvinen Lymphknotenmethastasen aufweist als ein unverstärktes MRT. Als Referenzmethode wird die Histopathologie nach Lymphknotenentfernung verwendet (Gold Standard).

2. Bestätigung der Nichtunterlegenheit des Ferrotran®-verstärkten MRTs im Vergleich zum unverstärkten MRT in Bezug auf die Spezifität (Marge von 20 %). Die Histopathologie nach Lymphknotenentfernung dient hierbei als Referenzmethode (Gold Standard).

Sekundäre Prüfziele für die Behandlungsarme:

1. Bestätigung der Nichtunterlegenheit der Sensitivität von Ferrotran®-verstärktem MRT im Vergleich zum unverstärkten MRT im Rahmen einer 15% Marge um jegliche Lymphknoten zu detektieren. Die Histologie nach Lymphknotenentfernung dient erneut als etablierter Referenzstandart (Gold Standard).

2. Untersuchung der Anzahl und Region (Gesamtregion und Subregion) von entfernten sowie nicht entfernten betroffenen Lymphknoten durch ePLND im Vergleich mit dem unverstärkten Follow-up MRT und dem vor Operation durchgeführten MTRs (unverstärkt und Ferrotran®-verstärkt).

3. Beurteilung der klinischen Sicherheit und Verträglichkeit einer einzelnen langsamen Ferrotran®-Tropfinfusion.

4. Beurteilung des Einflusses eines Ferrotran®-verstärkten MRTs auf das geplante Patientenmanagement.

 


Design

Phase

Phase III

Zentren

Multizentrisch

Datenerhebung

Prospektiv

Interventionsgruppen

Einarmig

Verblindung

Einfachblind

Erkrankung

Diagnose

Prostatakarzinom

Diagnosenbeschreibung

Der Patient wird als metastisch (Patientpositiv) gewertet, wenn mindestens ein Lymphknoten mittels MRT als metastatisch diagnostiziert und ebenfalls mindestens ein positiver Lymphknoten in der Histopathologie bestätigt wird.

Identifikation von Lymphknotenmetastasen anhand der Auswertung eines MRT Scans bei Prostatakrebspatienten, die für eine radikale Prostatektomie (RP) mit erweiterter pelviner Lymphknotenentfernung (ePLND) vorgesehen sind.

Mutation

Stadium

PCA

Patienten

Alter

18 - 99 Jahre

Einschlusskriterien

Der Patient muss folgende Kriterien erfüllen:

  1. Freiwillig erteilte und schriftliche Einwilligung nach Aufklärung.
  2. Männlich ≥18 Jahren.
  3. Histologisch neu-bestätigtes Adenokarzinom der Prostata.
  4. Risiko von 20-60% für Lymphknotenmetastase, basierend auf dem Briganti Nomogram [Briganti et al., 2012, oder Gandaglia et al., 2018].
  5. Der Patient ist für eine radikale Prostatektomie (RP) mit erweiterter Lymphknotenentfernung (ePLND) vorgesehen. Diese erfolgt im Zeitraum von 7 bis 42 Tage nach dem Ferrotran®-verstärkten MRT.
  6. Zustimmung zur Verhütung bis zum Ende der Studie, einschließlich weiblicher Partner im gebärfähigen Alter. Wirksame Maßnahmen zur Empfängnisverhütung umfassen hormonelle orale, injizierte oder implantierte weibliche Kontrazeptiva, Kondome für Männer, Diaphragma, Gebärmutterhalskappe, Intrauterinpessar.
  7. Präoperatives PSA, klinisches T-Staging, primärer Gleason-Grad, sekundärer Gleason-Grad,
  8. Prozentzahl an positiven Kernen (entsprechend des Briganti Nomograms 2012, Briganti et al., 2012) beziehungsweise präoperativem PSA, klinisches Staging mittels multiparametrischer Magnet-Resonanz-Bildgebung (mpMRT), maximaler Durchmesser im mpMRT, Biopsie Gleason-Grad Gruppe in zielgerichteter MRT-Biopsie, Prozentzahl der Kerne mit klinisch signifikantem PCA in einer systematischen Biopsie (Briganti Nomogram 2012; Gandaglia et al., 2018)

Ausschlusskriterien

Ein Patient wird von der Studienteilnahme ausgeschlossen, wenn einer oder mehrere der folgenden Kriterien zutreffen sind:

  1.  Jegliche Kontraindikation zum MRT nach Standardkriterien
  2. Vorangegangene Radiotherapie des Prostatakrebs.
  3. Jegliche Radiotherapie oder systemische antiproliferative (chemo-, immuno oder hormonelle) Therapie des Prostatakrebs (Lupron, Taxotere, Casodex, Eulexin, Zoladex, etc.) vor dem Screening bis zum Operations-Follow-up MRT.
  4. Bekannte Hypersensitivität gegenüber Ferrotran® oder seinen Bestandteilen wie Dextran.
  5. Bekannte Hypersensitivität gegenüber parenteralen Eisenprodukten.
  6. Akutee Allergien, einschließlich Arzneimittelallergien und allergisches Asthma.
  7. Nachweis eines stark erhöhten Eisenspiegels oder Störungen in der Eisenverwertung (z.B. Hämochromatose, Hämosiderose, chronische hämolytische Anämie mit regelmäßigen Bluttransfusionen).
  8. Vorhandensein von Leberfunktionsstörungen.
  9. Jegliche Einnahme weiterer Prüfmedikationen innerhalb von 30 Tagen vor Verabreichung der Studienmedikation bis zur End of Study Visite.
  10. Gleichzeitige Teilnahme an anderen klinischen Prüfungen.
  11. Abnormale Sicherheitslaborparameter während der Screening/Baseline Visite welche vom Principal Investigator als klinisch relevant bewertet wurden.
  12. Patienten die nicht in der Lage sind eindeutig Ihr Einverständnis zu geben (z.B. Patienten mit Vormund bei psychischen Erkrankungen) oder andere gefährdete Personen (z.B. in Haft).

 

Therapie

Intervention

Interventionelle Phase

An Tag 0 wird die Eignung des Patienten anhand der Informationen aus dem Screening bestätigt.

Untersuchungen die am Tag 1 durchgeführt werden, beinhalten:

  • Körperlich Untersuchung und Vitalparameter
  • Begleitmedikationen
  • Gewicht, für die Ermittlung der Ferrotran®-Dosis
  • Sicherheitslaboruntersuchungen (Hämatologie, Biochemie und Urinanalyse). Baseline-Befunde sind Ergebnisse basierend auf der körperlichen Untersuchung und den Vitalparametern die an Tag 0 erfasst worden sind. Baseline-Befunde für das 12-Kanal EKG und die Laborparameter werden aus der Screeninguntersuchung genommen.
  • Infusion des Ferrotran® und verstärkter MRT Scan

Ferrotran® wird langsam und intravenös verabreicht, wobei die Dosis vom Gewicht des Patienten abhängig ist. Die Infusionslösung muss innerhalb von 24 Stunden nach der Verdünnung verabreicht werden. Die Infusion erfolgt über einen Zeitraum von ungefähr 30 min, wobei eine Infusionsrate von maximal 4 mL/min nicht überschritten wird. Ab dem Beginn der Infusion müssen die Patienten über einen Zeitraum von 60 min von qualifiziertem Personal bezüglich eventueller allergischer Reaktionen oder Reaktionen bezüglich der Infusion und weiteren möglicherweise unerwünschter auftretender Reaktionen streng überwacht werden. Sollte ein unerwünschtes Ereignis auftreten, muss die Infusion sofort gestoppt werden und entsprechende Maßnahmen müssen eingeleitet werden. Sollte es sich lediglich um schwache unerwünschte Ereignisse handeln (z.B. Rückenschmerzen, Rötung) kann die Infusion nach dem Verschwinden dieser Ereignisse mit einer geringeren Flussrate fortgesetzt werden.

 

Vier Stunden nach dem Ende der Ferrotran®-Infusion, werden erneut die Vitalparameter erfasst, Laborproben entnommen und ein 12-Kanal EKG durchgeführt, bevor der Patient entlassen wird. Begleitmedikation sowie das Auftreten von unerwünschten Ereignissen und gegebenenfalls eine entsprechende Behandlung werden dokumentiert.

Innerhalb eines Zeitraumes von 24 bis 36 Stunden (d.h. Tag 1) nach Beendigung der langsamen Ferrotran®-Verabreichung, wird der verstärkte MRT Scan durchgeführt.

Am Tag 7 nach Ferrotran®-Infusion werden folgende Untersuchungen zur Erfassung der Sicherheits-Zielsetzungen durchgeführt:

  • Körperliche Untersuchung und Vitalparameter
  • Begleitmedikationen
  • 12-Kanal EKG
  • Sicherheitslaborparameter (Hämatologie, Biochemie und Urinanalyse)
  • Unerwünschte Ereignisse Im Zeitraum nach der Ferrotran®-verstärkten MRT Auswertung durch lokale Auswerter aber noch vor der RP/ePLND, wird der Patientenmanagement- oder Behandlungsplan überarbeitet. Dies beinhaltet die Beantwortung vordefinierter Fragen auf Grundlage aller klinischen Informationen des Patienten inklusive der erhaltenen Informationen des Ferrotran®-verstärkten Scans. Einen Tag vor oder am Tag der RP/ePLND, aber vor der Operation, werden die Sicherheits-Follow-up Parameter von Tag 7 erneut erfasst. Ein Sicherheits-Follow-up nach durchgeführter Operation wird aufgrund der Pharmakokinetik und der Natur von Ferrotran® (kurze Halbwertszeit, metabolisiertes Eisen, das in den endogenen Eisenspeicher eingebracht wird) sowie der Nebeneffekte der Operation, wie beträchtlicher Blutverlust, Erhöhung der Entzündungsmarker [Du et al., 2018] nicht als angemessen erachtet. Jedoch, um zusätzlich Information zur Langzeit-Sicherheit von Ferrotran® zu erhalten, werden an Studienende (8±1 Woche) erneut Sicherheitsparameter (Hämatologie, klinische Chemie und Urinanalyse) erhoben . Im Detail werden mehrere Vergleichsbereiche definiert, die sich auf den Beckenbereich unterhalb der Aortengabelung beschränken.   Im Zeitraum von Tag 7 bis Tag 42 nach dem Ferrotran®-verstärkten MRT wird die (vorab geplante) RP mit ePLND als Teil der Standard-of-Care Behandlung des Patienten durchgeführt. Alle Medikamente und Therapien die im Rahmen der Operation als Routineprozeduren durchgeführt werden, werden kumulativ pro Medikament erfasst und nicht die einzelnen Dosierungen. Die Histopathologie der pelvinen Lymphknoten wird entsprechend einer detaillierten Pathologie-Leitlinie beschrieben, welche als separates Dokument vorliegt.
  • Das entnommene Lymphknotengewebe wird entsprechend den vordefinierten acht Regionen gesammelt. Das Gewebe wird für weitere Bearbeitung und Auswertung an die Histopathologie weitergeleitet.
  • Die Ergebnisse des lokalen unverstärkten Baseline MRTs und ebenso des Ferrotran®-verstärkten MRTs (inklusive Hinweis auf potentiell positive Lymphknoten) werden zeitnah dem zuständigen Urologen weitergeleitet, damit der Operateur den Eingriffe entsprechend planen kann.
  • Operation und Histopathologie
  • Die Ergebnisse des MRT Scans in mehreren Ansichten (Axial, sagittal, koronal) einschließlich der MR-Angiographie Sequenz dienen als Diagnosewerkzeug zur Steuerung der Lymphknotenentfernung. Die anschließende Histopathologie ist die entsprechende Referenzmethode mit der die MRT-Ergebnisse verglichen werden.
  • Vor der Operation wird der Ferrotran®-Scan von speziell trainierten Auswertern befundet. Die verblindete zentrale Auswertung für die Bewertung der Co-primären Endpunkten erfolgt bevorzugt nach der Operation. Dies ist im Image Review Charter beschrieben.

Substanz

Ferrotran

Sonstiges

Zuständige Gesamtstudie

Sponsor

SPL medical accurate cancer diagnostic

Leiter der klinischen Prüfung (LKP)

Univ. Prof. Dr. med. Dr. h.c. med. Axel Heidenreich

Studiengruppen/-zentrale

Klinik für Urologie, Uro-Onkologie Köln
+49 (0)221 478-82094
+49 (0)221 478-82371

Kontakt Klinische Studien

CIO Aachen: Uniklinik RWTH Aachen, +49 (0) 241 80-85490

CIO Bonn: Uniklinik Bonn, +49 (0) 228 287-16036

CIO Köln: Uniklinik Köln, +49 (0) 221 478-0

CIO Düsseldorf: Uniklinik Düsseldorf, +49 (0) 211 81-04150 (Mo-Do)