/ Pressemitteilung

Kunsttherapie für Patientinnen mit Brustkrebs

Neue digitale Studie von Universitätsklinikum Bonn und Alanus Hochschule startet am 12. April

Neue digitale Studie zur Kunsttherapie für Brustkrebspatientinnen startet am 12. April | Bildnachweis: pixabay

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Sowohl die Erkrankung als auch die Behandlung belasten die Betroffenen seelisch und körperlich sehr stark. Seit Februar 2020 bietet das Universitätsklinikum Bonn (UKB) in Kooperation mit der Alanus Hochschule ein kunsttherapeutisches Behandlungsangebot für Krebspatientinnen an: Am 12. April 2021 startet eine neue Studie, welche die künstlerischen Therapien nach der Erstdiagnose von Brustkrebs zum Einsatz bringt. Diese ist zunächst als Pilotstudie konzipiert, die die Effektivität von Kunsttherapie in einem virtuellen Rahmen testet. Dafür sucht das UKB noch Teilnehmerinnen.

Bonn, 1. April 2021 – Im Rahmen der digitalen/online Begleitstudie nehmen die Betroffenen über zwei Monate an acht kostenlosen Kunsttherapiestunden teil, die von einer ausgebildeten Kunsttherapeutin begleitet werden. Daran teilnehmen können Brustkrebspatientinnen nach Erstdiagnose vor und während der Chemotherapie – unabhängig davon, ob sie im UKB/CIO Bonn behandelt werden oder nicht.

„Es ist sehr wichtig, auch und gerade während der Corona-Pandemie, eine Alternative für die Patientinnen zu schaffen, die es ihnen ermöglicht, weiterhin ein Therapieangebot wahrzunehmen“, sagt Prof. Sabine Koch, Leiterin des Forschungsinstituts für Künstlerische Therapien an der Alanus Hochschule. Sie sieht dem Projekt positiv entgegen, da bereits im vergangenen Jahr eine wissenschaftliche Arbeit von Dr. Dominik Havsteen-Franklin an der Brunel University London zeigte, dass die Kunsttherapie im digitalen Rahmen eine zukunftsorientierte Variante der Therapie darstellt, die auf großes Interesse und Akzeptanz traf. „Die Studie zur Online-Therapie ist eine Initiative, die den Menschen die Möglichkeit gibt, von zu Hause aus das Hilfsangebot zu nutzen“, so Koch. Auch Prof. Ingo Schmidt-Wolf, Direktor der Abteilung für Integrierte Onkologie am UKB, betont: „Gerade jetzt, wo sich Krebspatienten isolieren müssen, um sich selber zu schützen, ist ein digitales Angebot unumgänglich und wichtiger denn je. Ich bin sehr froh, dass wir unsere Patientinnen weiterhin unterstützen können.“ Auch Prof. Andree Faridi, Direktor des Brustzentrums am UKB, findet: „Diese Studie hat den vorbildlichen Ansatz, Kreativität und Leidenschaft als begleitende Therapie für die Krankheitsbewältigung einzusetzen – ob für sich allein, in der Gruppe oder eben auch online“.

Verschiedene aktuelle Studien zeigen, dass die Kunsttherapie Patienten helfen kann, mit der Krankheit besser zurechtzukommen. „Oft fällt es Menschen in solchen Extremsituationen schwer, ihre Empfindungen in Worte zu fassen. Künstlerische Therapien eignen sich deshalb besonders zur Behandlung in existenziellen Lebenssituationen: Sie erlauben, widersprüchliche Emotionen, Gedanken und Empfindungen zu integrieren und diese nonverbal zu kommunizieren“, erläutert Harald Gruber, Professor für Kunsttherapie an der Alanus Hochschule. 

Wie auch in der Hauptstudie, wird in der Begleitstudie untersucht, ob eine Verbesserung der Befindlichkeit und Selbstwirksamkeit sowie eine Symptomreduktion in Hinblick auf Stress, Angst und Schmerz erwartet werden kann. Zudem wird eine Befragung zur Akzeptanz durchgeführt, die sich zusätzlich auf den virtuellen/online Rahmen der Studie bezieht. 

Weitere Informationen zur Studie erhalten Sie unter 0228/287-58678 oder per E-Mail an CIO(at)ukbonn.de

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Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB werden pro Jahr über 400.000 Patienten*innen betreut, es sind über 8.000 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die Bilanzsumme beträgt über 1 Mrd. Euro. Neben den über 3.000 Medizin- und Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr über 500 junge Menschen in anderen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht im Wissenschafts-Ranking auf Platz 1 unter den Universitätsklinika in NRW, weist den dritthöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in Deutschland auf und hatte 2019 das wirtschaftlich erfolgreichste Jahresergebnis aller 35 deutschen UKs und die einzige positive Jahres-Bilanz der UKs in NRW. 

Das Centrum für Integrierte Onkologie – CIO Bonn ist das interdisziplinäre Krebszentrum des Universitätsklinikums Bonn. Unter seinem Dach arbeiten alle Kliniken und Institute am Universitätsklinikum zusammen, die sich mit der Diagnose, Behandlung und Erforschung aller bösartigen Erkrankungen befassen. Das CIO Bonn gehört zum bundesweiten Netzwerk ausgewählter Onkologischer Spitzenzentren der Deutschen Krebshilfe. Vor kurzem wurde aus dem seit 2007 bestehenden CIO Köln Bonn mit den universitären Krebszentren aus Aachen, Köln und Düsseldorf das „Centrum für Integrierte Onkologie - CIO Aachen Bonn Köln Düsseldorf“ gegründet. Gemeinsam gestaltet dieser Verbund die Krebsmedizin für rund 11 Millionen Menschen. 

 

Pressekontakt: 

Daria Siverina 
Stellv. Pressesprecherin am Universitätsklinikum Bonn (UKB) 
Tel.: 0228 287-14416
E-Mail: daria.siverina(at)ukbonn.de 

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