/ Pressemitteilung

Neue W3-Professorin für Experimentelle Hämatologie

Prof. Hind Medyouf an der Medizinischen Klinik IV, Uniklinik RWTH Aachen

Prof. Dr. Hind Medyouf, Foto: Uniklinik RWTH Aachen

Prof. Dr. Hind Medyouf, Foto: Uniklinik RWTH Aachen

Prof. Dr. Hind Medyouf wurde kürzlich zur neuen W3-Professorin für Experimentelle Hämatologie innerhalb der Medizinischen Klinik IV an der Uniklinik RWTH Aachen ernannt. Bekannt für ihre wegweisende Forschung zur komplexen Interaktion zwischen Tumorzellen und ihrem Mikroenvironment, bringt Prof. Medyouf umfangreiche Erfahrung und neue Perspektiven an die Aachener Uniklinik.

Ihre wissenschaftliche Laufbahn führte Prof. Medyouf über mehrere Kontinente: Sie promovierte am renommierten Institut Curie in Frankreich (2003–2007) und setzte ihre Forschung anschließend als Postdoktorandin im Rahmen des Human Frontier Science Program am Terry Fox Laboratory in Vancouver, Kanada (2008–2010) fort. Danach arbeitete sie als EMBO-Postdoktorandin am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg (2010–2014), wo sie sich intensiv mit hämatopoetischen Stammzellen und myelodysplastischen Syndromen beschäftigte.

Forschung nimmt Dynamik von Krebsökosystemen in den Fokus

Während ihrer Zeit als unabhängige Forschungsgruppenleiterin am Georg-Speyer-Haus in Frankfurt wurde das Verständnis der Mikroumgebung von Tumoren zum zentralen Bestandteil ihrer Forschung. Unterstützt durch einen ERC Starting Grant und den José Carreras Career Award, untersuchte sie hämatologische Krebserkrankungen und Metastasen bis 2025. An der Uniklinik RWTH Aachen leitet sie nun das Tumor Microenvironment and Immunity Lab. Ihr Fokus liegt auf den dynamischen Wechselwirkungen innerhalb von „Krebsökosystemen“, um neue therapeutische Ziele zu identifizieren.

„Meine Arbeit konzentriert sich darauf zu entschlüsseln, wie Tumorzellen mit ihrer Mikroumgebung interagieren und damit die Krankheitsentwicklung sowie Therapieresistenzen beeinflussen“, erklärt sie. „Auch wenn wir uns hauptsächlich auf hämatologische Malignome konzentrieren, haben unsere Forschungsergebnisse oft eine breitere Relevanz für verschiedene Organe und Krebsarten.“

Translation von Grundlagenforschung in patientenorientierte Lösungen

Prof. Medyouf verfolgt eine klare Mission: die Lücke zwischen Grundlagenforschung und klinischer Anwendung zu schließen. „Ich bin mit der Ambition an die Uniklinik RWTH Aachen gekommen, unsere grundlegenden Forschungsergebnisse in greifbare Vorteile für Patientinnen, Patienten und ihre Familien zu überführen“, betont sie. Ihr Ansatz basiert auf einer engen Zusammenarbeit mit klinischen Kolleginnen und Kollegen, um die drängendsten medizinischen Herausforderungen zu identifizieren und mithilfe fortschrittlicher experimenteller Modelle innovative Lösungen zu entwickeln.

Dabei hebt sie die Bedeutung interdisziplinärer Zusammenarbeit und eines „Team-Science“-Geistes hervor: „Die beschleunigte Übertragung von Forschungsergebnissen in die klinische Praxis – sei es durch neuartige Therapien oder bahnbrechende Technologien – liegt mir besonders am Herzen.“ Ihr Ziel ist es, sektorübergreifende Partnerschaften zu stärken und sicherzustellen, dass Laborerkenntnisse schnell und effektiv in medizinische Lösungen umgesetzt werden können.

Univ.-Prof. Dr. med. Tim H. Brümmendorf, Direktor der Medizinischen Klinik IV, Direktor des Centrum für Integrierte Onkologie (CIO) – Aachen und Sprecher des CIO Aachen-Bonn-Köln-Düsseldorf (CIO-ABCD), freut sich über die kompetente Verstärkung seines Teams: „Prof. Medyouf beschäftigt sich mit Stammzellen und deren Interaktion mit ihrer natürlicher Umgebung im Gesunden und in bösartigen und nicht-bösartigen Systemerkrankungen. Das ist ein höchst aktuelles Thema, das perfekt in die Ausrichtung der Medizinischen Fakultät ("Organ cross talk", „phase transition in disease“) und der Med. Klinik IV (chronische Leukämien und Stammzellerkrankungen) passt und zudem eine nachhaltige Bereicherung unseres Leuchturmprojekts „Myeloproliferative Neoplasien (MPN)“ im CIO-ABCD Netzwerk darstellt. Ich bin sehr glücklich, dass es uns gelungen ist, mit Hind Medyouf eine so international ausgewiesene Forscherpersönlichkeit nach Aachen rekrutiert zu haben."

Persönliches

Geboren in Rabat (Marokko), ist die 46-Jährige noch immer auf der Suche nach einem Ort in Aachen, den sie ihr Zuhause nennen kann. Ihre Leidenschaften reichen weit über das Labor hinaus: Sie liebt gutes Essen, erlesenen Wein und bereichernde kulturelle Begegnungen. Als begeisterte Hundeliebhaberin verbringt sie viel Zeit in der Natur – am liebsten auf dem Fahrrad mit ihrer treuen belgischen Schäferhündin Sheena.

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