Letzte Aktualisierung: 27.11.2024
Lungenkrebs (Bronchialkarzinom)
Lungenkrebs ist noch immer die häufigste Krebstodesursache weltweit. In Deutschland erkranken ca. 50.000 Patienten jährlich an Lungenkrebs. Die meisten von ihnen (ca. 85%) können nicht mehr operiert werden, weil sich der Tumor schon zu weit im Körper ausgebreitet hat. Für diese Patienten war bis vor kurzem die alleinige Chemotherapie die einzige Therapiemöglichkeit, leider mit nicht allzu guter Wirksamkeit und mit nicht unerheblichen Nebenwirkungen.
Behandlung von Lungenkrebs im CIO
Nähere Informationen zur Behandlung von Lungenkrebs im CIO (inkl. Sprechstunden und Kontakte) finden Sie auf den lokalen Webseiten der Standorte:
Bei der häufigsten Form von Lungenkrebs, dem sogenannten nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC, ca. 85 Prozent aller Lungenkrebs-Patienten), kann durch ein besseres Verständnis der Biologie ein zunhehmender Anteil der Patienten mit sogenannten zielgerichteten Therapien behandelt werden, die weit besser wirken als Chemotherapie und weniger Nebenwirkungen haben. Voraussetzung ist allerdings eine umfassende und möglichst frühe molekulare Diagnostik im Tumorgewebe mit dem Nachweis sogenannter Treibermutationen. Auch für Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC, bei denen keine solche Treibermutation gefunden wird, gibt es mit den neuen sogenannten "Immun-Checkpoint-Inhibitor"-Therapien, mit oder ohne Chemotherapie, wirksamere Alternativen zur alleinigen Chemotherapie.
Beim kleinzelligen Lungenkarzinom (SCLC, ca. 15 Prozent der Lungenkrebs-Patienten), konnten bisher noch keine wirksamen zielgerichteten Therapien entwickelt werden. Aber auch hier kann die Wirksamkeit der Chemotherapie durch die Zugabe von "Immun-Checkpoint-Inhibitoren" deutlich gesteigert werden.
Forschung
Lungenkrebs gehört zu den wissenschaftlichen Forschungsschwerpunkten im CIO.
Behandlung im CIO
Im ersten Gespräch mit den behandelnden Ärzten wird zunächst überprüft, ob alle wichtigen Informationen und Befunde vorliegen und – falls nicht – werden zunächst entsprechende Untersuchungen veranlasst.
Sobald alle Befunde vorliegen, entscheiden Experten der Fachdisziplinen Internistische Onkologie, Pneumologie, Strahlentherapie, Thoraxchirurgie, Pathologie, Radiologie und Nuklearmedizin in den wöchentlichen Tumorboards gemeinsam, um welchen Krebs es sich genau handelt und wie weit er fortgeschritten ist. Auf dieser Basis erarbeiten sie eine individuelle Therapieempfehlung.
Im CIO bieten wir für Patienten mit Lungenkrebs
- eine umfassende Diagnostik mit modernsten Methoden der interventionellen Endoskopie, Radiologie, Nuklearmedizin und Molekularpathologie
- eine interdisziplinäre Behandlungsplanung für alle operativen, radiotherapeutischen und medikamentösen Therapieverfahren
- eine umfassende molekulare Diagnostik der Tumoren, um für jeden Patienten ein individuelles Behandlungskonzept erarbeiten zu können
(Netzwerk Genomische Medizin) - ein umfangreiches Studienangebot für modernste zielgerichtete und Immuntherapien
Standard Operating Procedures: Eigene Leitlinien sichern die Qualität der Behandlung
In den Therapieentscheidungen orientieren sich die CIO-Experten an den so genannten S3-Leitlinien der jeweiligen Fachgesellschaften. Darüber hinaus gibt es im CIO zu fast allen Krebserkrankungen von den interdisziplinären onkologischen Projektgruppen (IOPs) eigene Behandlungsleitlinien (SOPs). Die IOP Lungenkrebs passt ihre SOP regelmäßig an die neuesten Forschungsergebnisse sowie die Gegebenheiten an den Standorten an.
Zertifizierte Qualität
Die hohe Qualität der Versorgung und Behandlung unserer Lungenkrebs-Patienten wird von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) jährlich im Rahmen der Überwachung der Onkologischen Zentren (OZ) überprüft und bestätigt.
Personalisierte Therapie bei Lungenkrebs
Für Lungenkrebspatienten haben Therapieansätze der Personalisierten Medizin in den letzten Jahren neue Hoffnung gebracht. Der Ansatz basiert auf der Erkenntnis, dass kein Krebs wie der andere ist. So hängt das biologische Verhalten, aber auch die Therapierbarkeit eines Tumors von seinem genetischen Profil, aber auch von den Reaktionen des ihn umgebenden Gewebes und der Immunreaktion des Organismus ab. Das alles muss bei der Auswahl einer für den Patienten passenden Therapie mit berücksichtigt werden.
Heute kann bereits bei über der Hälfte der Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs mittels einer genetischen Analyse festgestellt werden, welche Art der Zellveränderung bei ihnen zu der krankhaften Wucherung führt. Diese Untersuchungen (Sequenzierungen) werden in den pathologischen Instituten der Universitätskliniken Aachen, Bonn, Köln und Düsseldorf durchgeführt. Für einige der Mutationen gibt es bereits zugelassene Medikamente, weitere sind in der klinischen Erprobung.
Das CIO hat über sein „Nationales Netzwerk Genomische Medizin“ (nNGM) mit fast allen großen Krankenkassen Verträge zur Abrechnung der notwendigen molekulardiagnostischen Untersuchungen abgeschlossen und kann auch einen für die Patienten kostenlosen Zweitmeinungsservice anbieten. Ausführliche Informationen dazu – sowie zu allen aktuellen Klinischen Studien zum Thema Lungenkrebs finden Sie auf der Webseite des Nationalen Netzwerks Genomische Medizin (nNGM) Lungenkrebs.
Supportive Maßnahmen
Begleitend zur therapeutischen Behandlung der Erkrankung ermöglichen wir allen schwer erkrankten Patienten immer auch die Mitbetreuung durch die Palliativmedizin. Unsere Erfahrungen mit diesem Modell der frühen palliativen Intervention sind durchweg positiv. Unser ganzheitlicher Behandlungsansatz spiegelt sich auch in dem umfangreichen Behandlungsangebot aus dem Bereich der Psychoonkologie wider.
Darüber hinaus stellen wir folgende Angebote bereit:
- Beratung durch den Sozialdienst
- Sport und Bewegung
- Ernährungsberatung
- Komplementärmedizin
- Vermittlung von Selbsthilfegruppen