Letzte Aktualisierung: 27.11.2024
Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom)
Diagnose und Therapie
Gebärmutterhalskrebs und seine Vorstufen können durch Zellveränderungen im Bereich des Gebärmutterhalses entstehen. Ursache für diese Zellveränderungen ist fast immer eine Infektion mit humanen Papillomviren (HVP). HP-Viren zum größten Teil werden beim Geschlechtsverkehr übertragen und sind weit verbreitet: Etwa 50 bis 80 Prozent aller Frauen stecken sich mindestens einmal in ihrem Leben mit HPV an. Die Infektion mit HP-Viren bleibt aber im Regelfall ohne erkennbare Symptome und folgenlos, denn der Körper kann sie durch seine natürliche Immunabwehr selbstständig bekämpfen.
Gynäkologische Krebszentren im CIO
Nähere Informationen zu den Gynäkologischen Krebszentren im CIO (inkl. Sprechstunden und Kontakte) finden Sie auf den lokalen Webseiten der Standorte:
Die so genannten dysplastischen Zellveränderungen (Dysplasie) können je nach Schweregrad als „Krebsvorstufen“ bezeichnet werden. Man kann aber davon ausgehen, dass alle Krebsvorstufen im weiblichen Genitalbereich heilbar sind, falls sie erkannt und behandelt werden. Sie können jedoch erneut auftreten. Deshalb sollten Frauen mit behandelten Vorstufen in jedem Fall regelmäßig nachkontrolliert werden. Unerkannt und unbehandelt führen die Vorstufen zu Krebs.
In den gynäkologischen Krebszentren im CIO werden spezielle Dysplasie-Sprechstunden angeboten. Dort stellen sich Frauen und Mädchen vor, bei denen Zellveränderungen am Gebärmutterhals (Zervix), in der Scheide (Vagina) oder im Bereich des äußeren Genitals (Vulva-, Perineal- und Perianalregion) feststellt wurden.
Risikofaktoren
Risikofaktoren für die Entwicklung von Gebärmutterhalskrebs und seiner Vorstufen sind:
- Humane Papilloma Viren (HPV)
- Rauchen
- Immunsuppression
- Koinfektionen
- Stress
Gebärmutterhalskrebs gehört heute aufgrund der guten Möglichkeiten der Früherkennung zu den selteneren Tumorarten. Vor- und Frühstadien der Krebserkrankung können durch sogenannte "Pap"-Abstrichuntersuchungen so gut wie immer rechtzeitig erkannt und erfolgreich behandelt werden.
Behandlung im CIO
Beim ersten Gespräch mit den behandelnden Ärzten in den gynäkologischen Krebszentren des CIO wird zunächst überprüft, ob alle wichtigen Informationen und Befunde vorliegen und – falls nicht – werden zunächst entsprechende Untersuchungen veranlasst.
Im ersten Schritt der Diagnose geht es zunächst darum, sicher festzustellen, ob es sich tatsächlich um Gebärmutterhalskrebs handelt und wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist. Daher wird bei den Patientinnen nach gründlichen gynäkologischen Untersuchungen mit dem Mikroskop im Zweifelsfall ein Zell-Abstrich/eine HPV-Testung bzw. eine Gewebeprobe entnommen, um genauere Aussagen treffen zu können. Die Entnahme ist ein relativ einfacher Vorgang und kann normalerweise ohne stationären Aufenthalt erfolgen.
Sobald alle Befunde vorliegen, beraten die Spezialisten aus der Internistischen Onkologie, der Gynäkologie/Senologie, Radiologie, Pathologie und Radio-Onkologie in den regelmäßig stattfindenden Tumorboards gemeinsam über eine individuelle Therapieempfehlung für die jeweilige Patientin.
Standard Operating Procedures: Eigene Leitlinien sichern die Qualität der Behandlung
In den Therapieentscheidungen orientieren sich die CIO-Experten an den so genannten S3-Leitlinien der jeweiligen Fachgesellschaften. Darüber hinaus gibt es im CIO zu fast allen Krebserkrankungen von den interdisziplinären onkologischen Projektgruppen (IOPs) eigene Behandlungsleitlinien (SOPs). Auch die IOP Gynäko-Onkoligische Tumoren arbeitet an der Verbesserung der Maßnahmen zur Früherkennung und Therapie dieser Erkrankung.
Minimal-invasive Chirurgie eröffnet neue Möglichkeiten
Ein Schwerpunkt bei der Behandlung von Gebärmutterhalskrebs im CIO ist die minimal-invasive Chirurgie. Dabei handelt es sich um Eingriffe, die wegen des fehlenden Bauchschnittes nach der Operation mit deutlich weniger Schmerzen einhergehen. Im Allgemeinen kommt es dadurch zu einer deutlich schnelleren Genesung. Diese Art der Tumorchirurgie bei Gebärmutterhalskrebs ist einer der großen Fortschritte der gynäko-onkologischen Chirurgie. Durch intensive Forschung und die Teilnahme und Entwicklung von klinischen Studien, tragen wir zur Weiterentwicklung der therapeutischen und diagnostischen Standards der Krebsbehandlung aktiv bei.
Supportive Maßnahmen
Allen schwer erkrankten Patientinnen und ihren Angehörigen ermöglichen wir grundsätzlich die Mitbetreuung durch die Palliativmedizin. Diese kann parallel zur therapeutischen Behandlung stattfinden. Unsere Erfahrungen mit diesem Modell der frühen palliativen Intervention sind durchweg positiv.
Unser ganzheitlicher Behandlungsansatz spiegelt sich auch in dem umfangreichen Behandlungsangebot aus dem Bereich der Psychoonkologie wider.
Darüber hinaus stellen wir folgende Angebote bereit:
- Beratung durch den Sozialdienst
- Sport und Bewegung
- Ernährungsberatung
- Komplementärmedizin
- Vermittlung von Selbsthilfegruppen