Letzte Aktualisierung: 27.11.2024

Chronische Lymphatische Leukämie

Diagnose und Therapie

Die chronische lymphatische Leukämie ist die häufigste Leukämieform in der industrialisierten Welt. Bei Diagnose sind die Patienten im statistischen Mittel 65 bis 70 Jahre alt. Es gibt jedoch auch Patienten unter 50 Jahren.

Hämatologische Onkologie im CIO

Nähere Informationen zur Behandlung chronischer lymphatischer Leukämie im CIO (inkl. Sprechzeiten und Kontakte) finden Sie auf den lokalen Webseiten der Standorte:

Aachen Bonn Köln Düsseldorf

Die ersten Symptome einer chronischen lymphatischen Leukämie sind meist uncharakteristisch. Bei einer Häufung folgender Anzeichen empfehlen wir, ohne Zögern einen Arzt aufzusuchen:

  • scheinbar grundlose Gewichtsabnahme
  • nächtliches starkes Schwitzen
  • verminderte Leistung
  • permanente Abgeschlagenheit
  • gehäufte Infekte
  • vergrößerte Lymphknoten

Am häufigsten fällt die Krankheit durch die Vergrößerung der Lymphknoten auf.

Behandlung im CIO

Im ersten Gespräch mit den behandelnden Ärzten wird zunächst überprüft, ob alle wichtigen Informationen und Befunde vorliegen und – falls nicht – werden zunächst entsprechende Untersuchungen veranlasst.

CLL: Leukämie oder Lymphom?

Die CLL wird heute zu den so genannten malignen Lymphomen (auch: Lymphdrüsenkrebs) gezählt, den bösartigen Erkrankungen des lymphatischen Systems. Erfahren Sie mehr über maligne Lymphome.

Im ersten Schritt der Behandlung geht es darum, sicher festzustellen, ob der Patient oder die Patientin wirklich an einer chronischen lymphatischen Leukämie erkrankt ist. Dazu muss eine Blutabnahme (Blutbild, Differentialblutbild, Immunphänotypisierung der lymphatischen Zellen) gemacht werden. Eine Entnahme von Knochenmark ist dafür heute in der Regel nicht mehr notwendig. Zur Sicherung der Diagnose wird gegebenenfalls auch Gewebe aus den Lymphknoten entnommen (Biopsie). Die Experten im CIO sind auf die Diagnose und interdisziplinäre Behandlung von Patienten der chronischen lymphatischen Leukämie spezialisiert.

Sobald alle Befunde vorliegen, entscheiden Spezialisten aus den Fachdisziplinen Internistische Onkologie/Hämatologie, Pathologie, Radiologie und Strahlentherapie in den regelmäßig stattfindenden Tumorboards gemeinsam, um welchen Krebs es sich genau handelt und wie weit dieser fortgeschritten ist. Auf dieser Basis erarbeiten sie eine individuelle Therapieempfehlung.

Standard Operating Procedures: Eigene Leitlinien sichern die Qualität der Behandlung

In den Therapieentscheidungen orientieren sich die CIO-Experten an den so genannten S3-Leitlinien der jeweiligen Fachgesellschaften. Darüber hinaus gibt es im CIO zu fast allen Krebserkrankungen von den interdisziplinären onkologischen Projektgruppen (IOPs) eigene Behandlungsleitlinien (SOPs). Die IOP CLL passt ihre SOP regelmäßig an die neuesten Forschungsergebnisse sowie die Gegebenheiten an den Standorten an.

Zertifizierte Qualität

Die hohe Qualität der Versorgung und Behandlung unserer Leukämie-Patienten wird von der Deutschen Krebsgesellschaft jährlich im Rahmen der Überwachung der Onkologischen Zentren überprüft und bestätigt.

CLL-Forschung im CIO

Die Deutsche CLL Studiengruppe unter Leitung des CIO-Direktors Prof. Michael Hallek ist weltweit die größte kooperative Studiengruppen im Bereich der chronischen lymphatischen Leukämie. Die wissenschaftlichen Ergebnisse der Gruppe haben den Therapiestandard der CLL maßgeblich geprägt.

Die Erforschung der CLL ist einer der wissenschaftlichen Schwerpunkte im CIO.

Personalisierte Therapien

Für die Behandlung der chronischen lymphatischen Leukämie sind eine präzise Diagnose sowie eine akkurate Risikoabschätzung von allergrößter Bedeutung. Mit einer umfassenden Spezialdiagnostik können die Ärzte im CIO über den natürlichen Erkrankungsverlauf und bestimmte Risikofaktoren Auskunft geben.

Die CLL wird meistens mit Hilfe von Medikamenten behandelt. Therapieverfahren wie Operationen oder Bestrahlung kommen dagegen nur in seltenen Fällen zum Einsatz. Der Verlauf der Behandlung ist von Patient zu Patient höchst unterschiedlich, deswegen ist vor der Therapieentscheidung eine genetische Untersuchung notwendig. Wie ein Patient behandelt wird, hängt unter anderem vom Stadium der Krankheit und dem Lebensalter ab. Wird sie in einem frühen Stadium entdeckt ist die CLL eine sehr langsam verlaufende Erkrankung.

Mit Hilfe zielgerichteter Medikamente kann das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt und das Überleben der Patienten signifikant verlängert werden. Aufgrund der positiven Ergebnisse zur Behandlung der CLL mit neuen Therapieverfahren, insbesondere zu neueren zielgerichteten Medikamenten, kann man davon ausgehen, dass ältere Angaben zur Prognose der Erkrankung ihre Gültigkeit verlieren. Die Prognose der CLL ist nach erfolgreicher Behandlung heute günstiger als vor zehn Jahren. Die Ergebnisse der Studien der Deutschen CLL Studiengruppe tragen dazu bei, diesen Sachverhalt zu klären und die Behandlung weiter zu verbessern.

Das CIO initiiert selbst und nimmt teil an großen nationalen und multinationalen Therapiestudien, mit dem Ziel, die Prognosen von CLL-Patienten stetig zu verbessern. Erfahren Sie mehr über aktuelle klinische Studien zur CLL.

Supportive Maßnahmen

Begleitend zur therapeutischen Behandlung der Erkrankung ermöglichen wir allen schwer erkrankten Patienten immer auch die Mitbetreuung durch die Palliativmedizin. Unsere Erfahrungen mit diesem Modell der frühen palliativen Intervention sind durchweg positiv.

Unser ganzheitlicher Behandlungsansatz spiegelt sich auch in dem umfangreichen Behandlungsangebot aus dem Bereich der Psychoonkologie wider.

Darüber hinaus stellen wir folgende Angebote bereit:


Ausführliche Informationen zum Thema Chronische Lymphatische Leukämie (inkl. der "Blauen Ratgeber") finden Sie bei der Deutschen Krebshilfe.

In ihrem Onko-Internetportal stellt die Deutsche Krebsgesellschaft Basis-Informationen für Patienten zu einem Großteil aller Krebserkrankungen bereit. Hier finden Sie auch ein Interview mit PD Dr. Barabra Eichhorst aus dem CIO Köln zum Thema Enzymblocker in der CLL-Therapie.

Eine eigene Patientenleitlinie zum Thema CLL wurde vom "Leitlinienprogramm Onkologie" entwickelt - darin werden in patientenfreundlicher Sprache angemessene Vorgehensweisen bei ausgewählten onkologischen Erkrankungen beschrieben. Das Programm ist eine Initiative der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V., der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. und der Deutschen Krebshilfe e.V..

Auch der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums stellt umfangreiches Material zur Verfügung. Darüber hinaus besteht hier die schnelle Möglichkeit, telefonisch (von 8 bis 20 Uhr) oder per Mail unverbindlich Fragen an ein Expertenteam zu stellen.

Weitere Informationen und Veranstaltungshinweise zum Thema Leukämien und Lymphome finden Sie bei der Deutschen Leukämie- und Lymphom-Hilfe

Das Kompetenznetz Maligne Lymphome bietet einen umfassenden Überblick auf Erkrankung, Therapiemöglichkeiten und Studien zum Thema CLL.

Auf der Website von Patienten-Information.de informieren die Bundesärztekammer und die Kassenärztliche Vereinigung einfach und verständlich über Erkrankungen oder andere wichtige Gesundheitsthemen.

Nationale und regionale Selbsthilfeangebote

Deutsche Leukämie- & Lymphom-Hilfe e.V.

Die Deutsche Leukämie- & Lymphom-Hilfe ist der Bundesverband der Selbsthilfeorganisationen zur Unterstützung von Erwachsenen mit Leukämien und Lymphomen.

Ralf Rambach (1. Vorsitzender)
Thomas-Mann-Straße 40
53111 Bonn

+49 (0)228 - 33 88 9 200

info(at)leukaemie-hilfe.de
www.leukaemie-hilfe.de

Lokale Selbsthilfegruppen

Auf den Webseiten der CIO Standorte finden Sie Informationen zu lokalen Selbsthilfegruppen:

Weitere Leukämie-Selbsthilfegruppen

Eine Übersicht zu weiteren Selbsthilfegruppen bietet das Kompetenznetz Maligne Lymphome.