Letzte Aktualisierung: 30.01.2024
Lymphdrüsenkrebs (Maligne Lymphome)
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Diagnose und Therapie
Maligne Lymphome sind bösartige Erkrankungen des lymphatischen Systems. Das Lymphsystem ist ein Teil des Immunsystems. Beim malignen Lymphom weisen die Zellen des lymphatischen Systems ein unkontrolliertes und somit bösartiges Wachstum auf. Die ersten Symptome eines Lymphdrüsenkrebses sind meist uncharakteristisch.
Behandlung von Lymphdrüsenkrebs
Nähere Informationen zur Behandlung von Lymphdrüsenkrebs an den CIO Standorten (inkl. Sprechstunden und Kontakte) finden Sie auf den lokalen Webseiten:
Bei einer Häufung folgender Anzeichen empfehlen wir, ohne Zögern einen Arzt aufzusuchen:
- Vergrößerung von Lymphknoten
- Fieber ohne andere Erklärung
- Gewichtsverlust
- vermehrtes nächtliches Schwitzen
Bei den meisten Patienten fällt die Krankheit durch eine meist schmerzlose Schwellung der Lymphknoten, zum Beispiel am Hals oder in der Achselhöhle, auf. Lymphome können jedoch im gesamten Körper auftreten.
Sollte bei Ihnen der Verdacht eines malignen Lymphoms bestehen, wird Ihr behandelnder Arzt weitere Untersuchungen veranlassen. Dieses können Laboruntersuchungen oder bildgebende Untersuchungen sein, wie z.B. eine Ultraschalluntersuchung oder Computertomographie. Zur Sicherung der Diagnose wird ein Lymphknoten oder anderes Gewebe entnommen, das im Verdacht steht, befallen zu sein. Ein Pathologe wird dieses Gewebe genau untersuchen und gegebenenfalls die Diagnose eines Lymphoms stellen.
Häufige Lymphomformen:
- Hodgkin-Lymphome
- Non-Hodgkin-Lymphome, dazu zählen auch:
- Multiple Myelome bzw Plasmozytome (treten vor allem in den Knochen auf)
- Chronische lymphatische Leukämie (CLL) - die CLL wird sowohl zu den Lymphomen als auch zu den Leukämien (»weißer Blutkrebs«) gerechnet
Behandlung im CIO
Im ersten Gespräch mit den behandelnden Ärzten wird zunächst überprüft, ob alle wichtigen Informationen und Befunde vorliegen und – falls nicht – werden zunächst entsprechende Untersuchungen veranlasst.
Sobald alle Befunde vorliegen, entscheiden Spezialisten aus den Disziplinen Internistische Onkologie/Hämatologie, Pathologie, Radiologie und Strahlentherapie in den wöchentlichen Tumorboards gemeinsam, um welchen Krebs es sich genau handelt und wie weit dieser fortgeschritten ist. Auf dieser Basis erarbeiten sie dann eine individuelle Therapieempfehlung für den jeweiligen Patienten.
Standard Operating Procedures: Eigene Leitlinien sichern die Qualität der Behandlung
Die Therapie maligner Lymphome ist komplex: Die große Expertise bei dieser Erkrankung und die enge fachübergreifende Zusammenarbeit im CIO schafft in allen vier Universitätskliniken die Voraussetzungen, den hohen Behandlungsanforderungen gerecht zu werden.
In den Therapieentscheidungen orientieren sich die CIO-Experten an den so genannten S3-Leitlinien der jeweiligen Fachgesellschaften. Darüber hinaus gibt es im CIO zu fast allen Krebserkrankungen von den interdisziplinären onkologischen Projektgruppen (IOPs) eigene Behandlungsleitlinien (SOPs). Unter der Überschrift Lymphome haben sich im CIO mehrere Arbeitsgruppen gebildet, die ihre SOPs zum Hodgkin Lymphom, zu den Non-Hodgkin-Lymphomen, dem Multiplen Myelom sowie zur CLL regelmäßig an die neuesten Forschungsergebnisse sowie die Gegebenheiten an den Standorten anpassen:
Voraussetzung für die Behandlung der malignen Lymphome ist eine präzise Diagnose sowie eine exakte Risikoabschätzung. Hier bieten wir auch die Möglichkeit einer Zweitmeinung an.
Viele der Erstlinien-Therapien sind ambulant durchführbar. In den Ambulanzen erfolgt auch die Durchführung der klinischen Studien, über die wir unseren Patienten Zugang zu neuen, vielversprechenden Therapieoptionen ermöglichen. Das umfangreiche Studienangebot reicht von der Erstlinientherapie bis hin zu innovativen Therapieansätzen im Rezidiv der Erkrankung.
Die Zentrale der Deutschen Hodgkin Studiengruppe (German Hodgkin Study Group, GHSG) ist am Standort Köln angesiedelt und koordiniert die Behandlung von Hodgkin Lymphom Patienten in etwa 400 Kliniken und Praxen in Deutschland und anderen Europäischen Ländern. Diese Studiengruppe befasst sich seit über 30 Jahren mit der Optimierung von Diagnostik, Therapie und Nachsorge betroffener Patienten und zählt zu den weltweit führenden Studiengruppen in diesem Bereich. Es wurden bisher über 20.000 Patienten im Rahmen klinischer Studien der Deutschen Hodgkin Studiengruppe behandelt.
Weitere Informationen über das Hodgkin Lymphom und aktuell durchgeführte Studien sind bei der Deutschen Hodgkin Studiengruppe erhältlich.
Zertifizierte Qualität
Die hohe Qualität der Versorgung und Behandlung unserer Lymphom-Patienten wird von der Deutschen Krebsgesellschaft jährlich im Rahmen der Überwachung der Onkologischen Zentren überprüft und bestätigt.
Weitere Informationen
Die Erforschung der malignen Lymphome gehört zu den wissenschaftlichen Schwerpunkten im CIO.
Netzwerke verbessern die Behandlung
Zur Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten engagieren sich die Spezialisten im CIO in verschiedenen Netzwerken zu den verschiedenen Lymphomtypen, in denen sie die wissenschaftliche Forschung aktiv vorantreiben.
Im Kompetenznetz Maligne Lymphome (KML) haben sich die führenden deutschen Forschergruppen und Versorgungseinrichtungen zusammengeschlossen. Ihr Ziel ist es, Wissen zu bündeln und Forschungsergebnisse schnell in die Patientenversorgung zu übertragen. Sowohl für Ärzte als auch für Patienten werden ausführliche Informationen über maligne Lymphome bereitgestellt. Die Geschäftsstelle des Kompetenznetzes sowie zwei Forschergruppen sind im CIO angesiedelt.
Supportive Maßnahmen
Begleitend zur therapeutischen Behandlung der Erkrankung ermöglichen wir allen schwer erkrankten Patienten immer auch die Mitbetreuung durch die Palliativmedizin. Unsere Erfahrungen mit diesem Modell der frühen palliativen Intervention sind durchweg positiv. Unser ganzheitlicher Behandlungsansatz spiegelt sich auch in dem umfangreichen Behandlungsangebot aus dem Bereich der Psychoonkologie wider.
Darüber hinaus stellen wir folgende Angebote bereit:
- Beratung durch den Sozialdienst
- Sport und Bewegung
- Ernährungsberatung
- Komplementärmedizin
- Vermittlung von Selbsthilfegruppen