Letzte Aktualisierung: 30.01.2024
Magenkrebs
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Diagnose und Therapie
In Deutschland erkranken jährlich fast 16.000 Menschen an Magenkrebs. Im Durchschnitt haben die betroffenen Patienten das 70. Lebensjahr überschritten, wenn sie erkranken. Für viele Patienten ist dann häufig eine Operation die Therapie der ersten Wahl. Diese wird von Viszeralchirurgen ausgeführt, die im CIO an allen vier Standorten ausgewiesene Experten sind.
Bei Patienten mit sehr fortgeschrittenen Tumoren ist eine Operation oft nicht möglich - neben einer Chemotherapie kommen dann auch neue, zielgerichtete Medikamente zum Einsatz.
Behandlung von Magenkrebs im CIO
Nähere Informationen zur Behandlung von Magenkrebs im CIO (inkl. Sprechstunden und Kontakte) finden Sie auf den lokalen Webseiten der Standorte:
Risikofaktoren für die Erkrankung an Magenkrebs sind:
- Infektion mit dem Magenkeim Helicobacter pylori
- chronisches Sodbrennen
- starker Alkoholkonsum
- Rauchen
- vorangegangene Magen-Operation
- familiäre Vorbelastung
Bei zwei Drittel aller Fälle wird die Erkrankung leider erst in einem fortgeschrittenen Stadium erkannt, denn die Symptome eines Magenkarzinoms sind eher uncharakteristisch:
- Schmerzen im Magenbereich
- Übelkeit
- Appetitlosigkeit
- Gewichtsverlust
- immer stärker werdende Schluckbeschwerden („Kloß im Hals“)
Diese Beschwerden können natürlich auch aus anderen Gründen entstehen und müssen nicht zwingend bedeuten, dass die Betroffenen an Magenkrebs erkrankt sind. Bei länger anhaltenden Veränderungen empfehlen wir jedoch dringend, einen Arzt aufzusuchen. Wie bei den meisten Krebserkrankungen gilt auch beim Magenkrebs: Je früher die Erkrankung entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen des betroffenen Patienten. In einem ersten Schritt geht es darum, sicher festzustellen, ob es sich bei dem Verdacht wirklich um Magenkrebs handelt.
Erbliche Krebskrankheiten
Rund zehn von 100 Magenkrebserkrankungen gehen auf ein familiäres Risiko zurück. Enge Verwandte von Magenkrebspatienten sollten deshalb ihren Arzt fragen, ob für sie eine genetische Beratung sinnvoll ist.
Gentestung und Risikoberatung
Behandlung im CIO
Im ersten Gespräch mit den behandelnden Ärzten wird daher zunächst überprüft, ob alle wichtigen Informationen und Befunde vorliegen und – falls nicht – werden zunächst entsprechende Untersuchungen veranlasst.
Sobald alle Befunde vorliegen, entscheiden die Spezialisten aus den Disziplinen Onkologie/Hämatologie, Onkologische Chirurgie/Viszeralchirurgie, Gastroenterologie, Pathologie, Radiologie, Strahlentherapie und Nuklearmedizin in den regelmäßig stattfindenden Tumorboards gemeinsam, um welchen Krebs es sich genau handelt und wie weit dieser fortgeschritten ist. Um ein Magenkarzinom eindeutig feststellen zu können, wird in den meisten Fällen eine Magenspiegelung gemacht, die so genannte Gastroskopie. Mit einem Endoskop, einem schlauchförmigen Gerät mit Kamera, untersucht der Arzt dabei den Magen. Wenn sich bei der Gastroskopie der Verdacht auf Magenkrebs erhärtet, wird dabei verdächtiges Gewebe der Magenschleimhaut entnommen und von erfahrenen Pathologen im CIO untersucht.
Weitere Untersuchungen können unter anderem eine Endosonografie, ein CT des Bauch- und Beckenbereichs oder ein PET sein. Auf der Basis dieser Erkenntnisse erarbeiten die Ärzte im CIO dann eine individuelle Therapieempfehlung für den jeweiligen Patienten. Die Voraussetzung dafür ist eine gute Diagnostik und viel Erfahrung bei der Interpretation der Ergebnisse.
Standard Operating Procedures: Eigene Leitlinien sichern die Qualität der Behandlung
In den Therapieentscheidungen orientieren sich die CIO-Experten an den so genannten S3-Leitlinien der jeweiligen Fachgesellschaften. Darüber hinaus gibt es im CIO zu fast allen Krebserkrankungen von den interdisziplinären onkologischen Projektgruppen (IOPs) eigene Behandlungsleitlinien (SOPs). Die IOP Magenkrebs arbeitet an der Verbesserung der Maßnahmen zur Diagnose und Therapie dieser Erkrankung.
Zertifizierte Qualität
Die Behandlung von Magenkrebs erfolgt im CIO in den Magenkrebszentren. Diese gehören zu den Viszeralonkologischen Zentren und sind von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert. In den Zentren arbeiten alle Fachdisziplinen eng zusammen. So wird gewährleistet, dass jeder Patient eine sichere Diagnose und eine individuell auf ihn abgestimmte Therapie erhält. In den Viszeralonkologischen Zentren werden neben Magenkrebs Krebserkrankungen der Bauchspeicheldrüse, des Darms, der Leber und der Speiseröhre behandelt.
Abhängig von der Größe des Tumors entscheiden die Ärzte im CIO, ob eine chirurgische Entfernung möglich ist. Dann wird der Magen ganz oder teilweise entfernt. Je weiter der Tumor gewachsen ist, desto schwieriger wird es für den Chirurgen, den nötigen Sicherheitsabstand zum gesunden Gewebe einzuhalten. Ab einer bestimmten Tumorgröße ist es nötig, den chirurgischen Eingriff durch eine strahlen- oder chemotherapeutische Behandlung zu ergänzen oder gar ganz darauf auszuweichen.
Sehr seltene Formen eines Magentumors sind außerdem:
- MALT-Lymphome (Typ des Non-Hodgkin-Lymphoms)
- Gastrointestinale Stromatumoren (GIST)
- Leiomyosarkome
Zur stetigen Verbesserung der Behandlung unserer Patienten mit Magenkrebs führen wir regelmäßig klinische Studien durch. In diesen klinischen Studien werden zum Beispiel neue Medikamente oder innovative Behandlungsmethoden getestet. Welche klinischen Studien es momentan für Magenkrebs-Patienten gibt und unter welchen Voraussetzungen die Patienten teilnehmen können, erfahren Sie unter Klinische Studien.
Unsere Ziele bei der Behandlung von Patienten mit Magenkrebs:
- Eine optimale, interdisziplinär mit unseren Partnern im CIO und unseren Zuweisern abgestimmte Behandlung unserer Patienten auf der Basis der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse
- Eine umfassende menschliche Betreuung unserer schwerkranken Patienten in enger Abstimmung mit dem Zentrum für Palliativmedizin
- Die Verbesserung der Prognose von Patienten mit Magenkrebs durch die Entwicklung personalisierter Therapieansätze und die Evaluation dieser in klinischen Studien
Supportive Maßnahmen
Allen schwer erkrankten Patienten und ihren Angehörigen ermöglichen wir grundsätzlich die Mitbetreuung durch die Palliativmedizin. Diese kann parallel zur therapeutischen Behandlung stattfinden. Unsere Erfahrungen mit diesem Modell der frühen palliativen Intervention sind durchweg positiv. Unser ganzheitlicher Behandlungsansatz spiegelt sich auch in dem umfangreichen Behandlungsangebot aus dem Bereich der Psychoonkologie wider.
Darüber hinaus stellen wir folgende Angebote bereit:
- Beratung durch den Sozialdienst
- Sport und Bewegung
- Ernährungsberatung
- Komplementärmedizin
- Vermittlung von Selbsthilfegruppen