Letzte Aktualisierung: 29.04.2024

Brustkrebs (Mammakarzinom)



Diagnose und Therapie

Der weibliche Brustkrebs ist die häufigste Krebsart der Frau. Statistisch erkrankt jede achte bis neunte Frau im Laufe ihres Lebens daran. Dank moderner Diagnostik wird Brustkrebs heute immer früher erkannt. Unser Ziel ist die Verbesserung der Heilungsrate.

Brustkrebszentren im CIO

Nähere Informationen zu den Brustkrebszentren im CIO (inkl. Sprechstunden und Kontakte) finden Sie auf den lokalen Webseiten der Standorte:

Aachen Bonn Köln Düsseldorf

Mögliche Symptome für Brustkrebs können sein:

  • Knoten oder Gewebeverhärtungen im Bereich der Brust oder der Achselhöhle
  • Veränderungen von Größe und Aussehen der Brust
  • eingezogene Brustwarzen
  • Flüssigkeitsaustritt aus der Brustwarze
  • therapieresistente Entzündungen der Brustdrüse

Im CIO werden unsere Patientinnen und Patienten von Beginn an persönlich betreut. Außerdem bieten wir den Patientinnen und ihren Angehörigen eine Risikoberatung und Gentestung bei familiärer Vorbelastung.

Risiko und Früherkennung

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen.

Das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, steigt besonders ab dem 50. Lebensjahr. Deshalb gibt es im Rahmen eines gesetzlichen Früherkennungsprogramms für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre ein Mammographie-Screening-Angebot.

Wir empfehlen Ihnen die regelmäßige Teilnahme am Screening.

Behandlung im CIO

Beim ersten Gespräch mit den behandelnden Ärzten wird zunächst überprüft, ob alle wichtigen Informationen und Befunde vorliegen. Hierzu bringen Sie bitte alle Befunde (inkl. der CDs) mit. Falls noch nicht erfolgt, werden zunächst entsprechende Untersuchungen veranlasst. Die Patientinnen werden auf Wunsch schon ab dem ersten Gespräch durch eine Breast-Care-Nurse oder eine Psychoonkologin unterstützt, die ihnen auch im Laufe der weiteren Behandlung zur Seite stehen.

Im ersten Schritt der Diagnose geht es bei einem Verdacht auf Brustkrebs zunächst darum, sicher festzustellen, ob es sich bei einem Knoten in der Brust wirklich um Krebs handelt. Bildgebende Verfahren sind dabei neben dem Ultraschall die Mammographie oder die Magnetresonanztomographie. Bei den Patientinnen wird nach gründlichen Untersuchungen der Brust zunächst eine Gewebeprobe entnommen, um genaue Aussagen über den Knoten treffen zu können. Die Gewebeentnahme (Biopsie) ist ein relativ einfacher Eingriff und kann normalerweise ambulant und in örtlicher Betäubung erfolgen.

Sobald alle Befunde vorliegen, erarbeiten Spezialisten aus den Fachdisziplinen Gynäkologie/Senologie, internistische Onkologie, Radiologie, Pathologie und Strahlentherapie in den regelmäßig stattfindenden Tumorboards gemeinsam eine individuelle Therapieempfehlung für jede Patientin.

Die Voraussetzung für eine passgenaue Therapieempfehlung sind eine gute Diagnostik und viel Erfahrung bei der Einschätzung der Untersuchungsergebnisse.

Angewandte Behandlungsmethoden bei Brustkrebs sind neben der operativen Entfernung des Tumors und der Strahlentherapie auch medikamentöse Therapien: Durch schonende, minimalinvasive Operationstechniken kann die Entfernung der gesamten Brust in vielen Fällen vermieden werden. Sollte aus medizinischen Gründen eine Entfernung der Brust notwendig sein, beraten erfahrene Operateure die Patientinnen über die Möglichkeiten der sofortigen oder verzögerten Brustrekonstruktion.

Bei den medikamentösen Therapien handelt es sich zum Beispiel um Hormon-, zielgerichtete oder Chemotherapien. Je nach Tumorgröße, kann es sinnvoll sein, den Tumor vor einer Operation mit Medikamenten zu verkleinern (neoadjuvante Therapie). Nach der Operation kann, sofern indiziert, eine medikamentöse Behandlung erfolgen, um sicherzugehen, dass vielleicht noch vorhandene Krebszellen beseitigt sind und Rückfälle somit bestmöglich zu vermieden werden (adjuvante Therapie).

Standard Operating Procedures: Eigene Leitlinien sichern die Qualität der Behandlung

In den Therapieentscheidungen orientieren sich die CIO-Experten an den nationalen S3-Leitlinien der jeweiligen Fachgesellschaften. Darüber hinaus gibt es im CIO zu fast allen Krebserkrankungen in den interdisziplinären onkologischen Projektgruppen (IOPs) eigene Behandlungsleitlinien (SOPs). Die IOP Brustkrebs arbeitet an der Verbesserung der Maßnahmen zur Früherkennung und Therapie dieser Erkrankung. 

Zertifizierte Qualität der Behandlung

Alle Brustzentren im CIO sind zertifiziert von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG). Die Brustzentren bieten ihren Patientinnen eine interdisziplinäre Behandlung nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Dank der engen Zusammenarbeit aller Fachdisziplinen wird für jede Patientin eine sichere Diagnose und eine individuell auf sie abgestimmte Therapie gewährleistet.

Familiärer Brustkrebs

Etwa zehn Prozent aller Brustkrebsfälle sind erblich bedingt: Sie sind auf Veränderungen in bestimmten Genen zurückzuführen, die über die Keimzellen (Ei- und Samenzelle) an die Nachkommen vererbt werden können. Für Angehörige gibt es deswegen an den Brustzentren des CIO eine Risikoberatung und Gentestung für erblichen Brustkrebs.

Die Erforschung und Therapie erblicher Brustkrebserkrankungen ist einer der Forschungsschwerpunkte im CIO. Zielsetzung ist die kontinuierliche Verbesserung der Beratung und Betreuung der Patientinnen und Ratsuchenden. Ein weiteres zentrales Anliegen ist es, unsere Forschungsergebnisse auf dem Gebiet des familiären Brustkrebses in die klinische Versorgung umzusetzen. 

Supportive Maßnahmen

Allen schwer erkrankten Patienten, deren Erkrankung nicht mehr heilbar ist, und ihren Angehörigen ermöglichen wir grundsätzlich die Mitbetreuung durch die Palliativmedizin. Diese kann parallel zur therapeutischen Behandlung stattfinden. Unsere Erfahrungen mit diesem Modell der frühen palliativen Intervention sind durchweg positiv.

Unser ganzheitlicher Behandlungsansatz spiegelt sich auch in dem umfangreichen Behandlungsangebot aus dem Bereich der Psychoonkologie wider.

Darüber hinaus stellen wir folgende Angebote bereit:

Ausführliche Informationen zum Thema Brustkrebs (inkl. der "Blauen Ratgeber") finden Sie bei der Deutschen Krebshilfe.

In ihrem Onko-Internetportal stellt die Deutsche Krebsgesellschaft Basis-Informationen für Patienten zu einem Großteil aller Krebserkrankungen bereit.

Auch der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums stellt umfangreiches Material zur Verfügung. Darüber hinaus besteht hier die schnelle Möglichkeit, telefonisch (von 8 bis 20 Uhr) oder per Mail unverbindlich Fragen an ein Expertenteam zu stellen.

Eine eigene Patientenleitlinie zum Thema Brustkrebs wurde vom "Leitlinienprogramm Onkologie" entwickelt - darin werden in patientenfreundlicher Sprache angemessene Vorgehensweisen bei ausgewählten onkologischen Erkrankungen beschrieben. Das Programm ist eine Initiative der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V., der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. und der Deutschen Krebshilfe e.V..

Auf der Website von Patienten-Information.de informieren die Bundesärztekammer und die Kassenärztliche Vereinigung einfach und verständlich über Erkrankungen oder andere wichtige Gesundheitsthemen.

Das INFONETZ KREBS ist ein Beratungsangebot für Erkrankte, Angehörige oder Freunde. Ein Team der Deutschen Krebshilfe, der Deutsche Krebsgesellschaft und der Stiftung Deutsche Leukämie- & Lymphom-Hilfe beantwortet in allen Phasen der Erkrankung persönliche Fragen nach dem aktuellen Stand von Medizin und Wissenschaft. Sie vermitteln auch themenbezogene Anlaufstellen.

Im Online-Portal krankheitserfahrungen.de erzählen Menschen in Videos, Audio-Beiträgen und Texten von ihrem Leben mit der Krankheit Brustkrebs und den Erfahrungen, die sie im Alltag, mit der Medizin und mit ihrem Umfeld gemacht haben.

Das Deutsche Konsortium Familiärer Brust- und Eierstockkrebs ist ein Zusammenschluss von 18 universitären Zentren mit dem Ziel, die Versorgung auf diesem Gebiet bundesweit zu etablieren und neueste wissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen. Die Direktorin des Zentrums Familiärer Brust- und Eierstockkrebs an der Uniklinik Köln -  Prof. Dr. Rita Schmutzler - koordiniert auch die Aktivitäten des Konsortiums.

Nationale und regionale Selbsthilfeangebote

 

BRCA-Netzwerk  e.V.

Geschäftsstelle
Thomas-Mann-Str. 40
53111 Bonn 

Tel: +49 (0) 228 33889-100
Fax: +49 (0) 228 33889-110

info(at)brca-netzwerk.de
www.brca-netzwerk.de

 

Frauenselbsthilfe nach Krebs, Bundesverband e.V.

Haus der Krebs-Selbsthilfe
Thomas-Mann-Str. 40
53111 Bonn

www.frauenselbsthilfe.de

Lokale Selbsthilfegruppen

Auf den Webseiten der CIO Standorte finden Sie Informationen zu lokalen Selbsthilfegruppen: