Letzte Aktualisierung: 27.11.2024
Hirntumoren und Hirnmetastasen
Diagnose und Therapie
Hirntumoren werden zunehmend häufig erkannt und sind zumeist schwerwiegende und in ihrer Art sehr unterschiedliche Tumoren. Im CIO bieten wir Ihnen eine umfassende Behandlung und Betreuung.
Behandlung von Hirntumoren im CIO
Nähere Informationen zur Behandlung von Hirntumoren im CIO (inkl. Sprechstunden und Kontakte) finden Sie auf den lokalen Webseiten der Standorte:
Mögliche Symptome eines Hirntumors sind:
- Wesens- und Persönlichkeitsveränderungen
- neurologische Störungen
- Hirndruckzeichen wie Kopfschmerzen in Verbindung mit Übelkeit
- epileptische Anfälle
Bei den Tumoren im Gehirn unterscheidet man zwischen primären Hirntumoren und so genannten Hirnmetastasen. Primäre Hirntumoren entstehen direkt im Gehirn und umfassen u.a. Glioblastome, Astrozytome und Oligodendrogliome verschiedener Malignitätsgrade. Hirnmetastasen sind Tochtergeschwulste von Urpsrungstumoren anderer Organe, die über den Blutweg in das Gehirn gestreut haben. Diese Tochtergeschwulste im Gehirn treten bei ca. 40 Prozent aller Krebspatienten auf und sind besonders häufig bei Patienten/innen mit Karzinomen der Lunge, der Brust oder der Niere sowie dem schwarzen Hautkrebs. Für eine korrekte Diagnose und vor allem adäquate Therapie eines Hirntumors ist die Zusammenarbeit vieler Fachdisziplinen erforderlich.
Behandlung im CIO
Im ersten Gespräch mit den behandelnden Ärzten wird zunächst überprüft, ob alle wichtigen Informationen und Befunde vorliegen und – falls nicht – werden entsprechende Untersuchungen veranlasst. Die Patienten im CIO haben Zugang zu den modernsten technischen Geräten, die zur Diagnose und Therapie ihrer Erkrankung benötigt werden.
Um festzustellen, ob es sich wirklich um einen Hirntumor handelt und wo er lokalisiert, wird eine Magnetresonanztomographie (MRT) vom Kopf des Patienten gemacht. Das MRT (auch: Kernspintomografie) ist ein bildgebendes Verfahren.
Sobald alle Befunde vorliegen, entscheiden Experten aus den Fachdisziplinen Neurochirurgie, Neurologie, Neuropathologie, Neuroradiologie, internistische Onkologie, Palliativmedizin sowie Strahlentherapie und Stereotaxie in den regelmäßig stattfindenden Tumorboards gemeinsam, um welche Art des Hirntumors es sich genau handelt und wie weit er fortgeschritten ist. Sie stimmen anschließend ein auf den Patienten zugeschnittenes Behandlungskonzept nach dem aktuellsten Stand der Wissenschaft ab.
Neuroonkologie im CIO: Diagnostik und Therapie auf dem neuesten Stand
Die Neuroonkologie ist eine neuere Fachrichtung an der Schnittstelle zwischen Neurologie, Neurochirurgie, Neuropathologie, Stereotaxie, Strahlentherapie und Internistische Onkologie. Ihr Ziel ist die optimale interdisziplinäre Behandlung aller Patienten mit Hirntumoren nach aktuellen nationalen und internationalen Diagnose- und Behandlungsrichtlinien sowie neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Die Diagnostik von Tumoren des Nervensystems erfolgt dabei grundsätzlich anhand der aktuellen Klassifikation der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus dem Jahr 2016 und umfasst neben mikroskopisch nachweisbaren feingeweblichen Merkmalen des Tumorgewebes insbesondere auch moderne molekulare Diagnostikverfahren, die eine ganz genaue Diagnosestellung und individuelle Vorhersage des Ansprechens auf bestimmte Behandlungsverfahren und der Prognose erlauben. Die CIO-Standorte Bonn und Düsseldorf leiten gemeinsam das Hirntumorreferenzzentrum der Deutschen Gesellschaft für Neuropathologie und Neuroanatomie (DGNN).
Die neuroonkologische Forschung gehört zu den wissenschaftlichen Schwerpunkten im CIO - speziell die translationale Neuroonkologie. Das umfangreiche neuroonkologische Forschungsprogramm verfolgt dabei das übergeordnete Ziel, neue, personalisierte Diagnostik- und Behandlungsansätze zu entwickeln und das Verständnis über das Ansprechen auf bestimmte Behandlungen sowie über die Entwicklung einer möglichen Therapieresistenz zu verbessern. Neben den Forschungsarbeiten im Labor werden dazu große klinische Studien zur Verbesserung der Behandlung von Patienten mit Glioblastom oder Hirnmetastasen durchgeführt.
Standard Operating Procedures: Eigene Leitlinien sichern die Qualität der Behandlung
In ihren Entscheidungen orientieren sich die CIO-Experten an den interdisziplinären Leitlinien zur Diagnostik und Therapie der unterschiedlichen Hirntumorarten. Die Spezialisten des CIO haben dabei sowohl an der Erstellung der nationalen als auch der internationalen europäischen Leitlinien aktiv mitgewirkt. Darüber hinaus gibt es im CIO zu fast allen Krebserkrankungen von den interdisziplinären onkologischen Projektgruppen (IOPs) eigene Behandlungsleitlinien (SOPs). Die IOP Hirntumoren und Hirnmetastasen hat eine SOP Hirntumoren (Glioblastom, Gliome, prim. Non-Hodgkin-Lymphome) sowie eine SOP Hirnmetastasen erarbeitet und passt diese regelmäßig an die neuesten Forschungsergebnisse sowie die Gegebenheiten an den CIO-Standorten an.
Zertifizierte Qualität
Die neuroonkologischen Tumorzentren im CIO sind von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert. Sie bieten den Patienten ein breites und innovatives Behandlungsspektrum über alle Phasen der Erkrankung.
Die häufigsten Hirntumoren sind:
- Meningeome
- Metastasen
- Gliome
- Primäre ZNS-Lymphome
- Medulloblastom
Ausführliche Informationen zu den unterschiedlichen Hirntumorarten bietet die
Deutsche Hirntumorhilfe.
Um welchen Hirntumor handelt es sich?
Hirntumor ist nicht gleich Hirntumor. Die Ärzte im CIO müssen nicht nur unterscheiden, ob es sich um einen primären Hirntumor oder ein Tochtergeschwulst einer anderen Krebserkrankung handelt: Die primären Hirntumoren unterscheiden sich außerdem anhand ihrer Verortung und der zelltypischen Eigenschaften. Je nach Ort und Wachstumsgeschwindigkeit des Hirntumors weisen die betroffenen Patienten oft Symptome wie Kopfschmerzen, Wesensveränderungen, epileptische Anfälle oder neurologische Probleme wie Lähmungen, Sprachstörungen oder Hinnervenausfälle auf.
Unsere Ziele bei der Behandlung von Patienten mit Hirntumoren:
- Eine optimale, interdisziplinär mit unseren Partnern im CIO und unseren Zuweisern abgestimmte Behandlung unserer Patienten auf der Basis der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse
- Eine umfassende menschliche Betreuung unserer schwerkranken Patienten in enger Abstimmung mit dem Zentrum für Palliativmedizin
- Die Verbesserung der Prognose von Patienten mit Hirntumoren durch die Entwicklung personalisierter Therapieansätze und die Evaluation dieser in klinischen Studien
Supportive Maßnahmen
Allen schwer erkrankten Patientinnen und ihren Angehörigen ermöglichen wir grundsätzlich die Mitbetreuung durch die Palliativmedizin. Diese kann parallel zur therapeutischen Behandlung stattfinden. Unsere Erfahrungen mit diesem Modell der frühen palliativen Intervention sind durchweg positiv.
Unser ganzheitlicher Behandlungsansatz spiegelt sich auch in dem umfangreichen Behandlungsangebot aus dem Bereich der Psychoonkologie wider.
Darüber hinaus stellen wir folgende Angebote bereit:
- Beratung durch den Sozialdienst
- Sport und Bewegung
- Ernährungsberatung
- Komplementärmedizin
- Vermittlung von Selbsthilfegruppen